Damit man dich und deine Machenschaften in Zukunft im Netz finden kann, brauchst du eine Domain. Eine Domain ist vergleichbar mit deiner Anschrift für deine Wohnung. Du gibst eine Domain oben in dem Browser deiner Wahl ein und der findet dadurch die gewünschte Website für dich.

Andere Begriffe für deine Domain können sein: URL oder Web-Adresse. Also lass uns dem virtuellen Kind einen Namen geben! 

Deine erste Domain

Domains kannst du über spezielle Anbieter online buchen und sie sind im Normalfall nicht teuer und ab 12 Euro Jahresgebühr zu bekommen. Aber es gibt bei der Wahl deiner Domain ein paar Dinge zu beachten.

In der Kürze liegt die Würze

Dein Domain-Name sollte möglichst kurz sein, damit man ihn sich gut merken und schnell eintippen kann!

Klar kann es schwierig sein, einen knackigen Domain-Namen zu finden, wenn so viele kurze URLs heutzutage bereits vergeben sind. Trotzdem solltest du darauf achten, dass du einen Namen unter 20 Zeichen wählst.

(Deswegen werde ich auch nie eine Domain für meinen Namen registrieren lassen. www.friederike-von-dem-bussche-huennefeld.de Hihi.) 

Keine Gehirnakrobatik bitte!

Ok, ich gebs zu, meine erste Domain zu Studienzeiten war weit entfernt von perfekt.

Ich hatte mir freudig ein beinahe unaussprechliches Kunstwort ausgedacht und fand es toll, weil es doch so bedeutungsschwanger war: www.fringdom.de (so wie in Friederikes Kingdom). Puh. Ich glaub es gab keinen einzigen Fall bei dem ich meine URL nicht langsam buchstabieren musste. Peinlich. Und natürlich super schlecht fürs Business!

Also mach nicht meinen Fehler und such dir lieber gleich eine Domain aus, die man sofort gut versteht, wenn du sie beim Netzwerken und am Telefon nennst. Meide unaussprechliche Fantasiewörter und Zusammensetzungen, die nur Insider verstehen.

Man sollte gleich wissen, wie man deine URL buchstabiert ohne groß nachfragen zu müssen. Deswegen sei auch ein bisschen vorsichtig bei exotischen Fremd- und Fachwörtern.

Boese Ueberraschungen unerwuenscht

Seit 2004 ist es theoretisch möglich Domains mit Umlauten zu registrieren. Trotzdem rate ich dringend von diesem Spaß ab, da nach wie vor nicht alle Browser mit Umlauten umgehen können und sich durchaus einige Email-Programme weigern werden elektronische Post an Email-Adressen mit Umlaut zuzustellen.

Bitte auch keine Sonder_Würste

Oh und übrigens! Deine Wunsch-Domain darf außer einem Bindestrich keine Sonderzeichen enthalten. Außerdem werden Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet. Und lass besser die Finger von den allgemein beliebten Unterstrichen. Die sieht man nicht mehr, wenn ein Link, wie oft üblich, unterstrichen dargestellt wird!

Du und dein Business

Je nach Businessform oder Dienstleistung hast du verschiedene Möglichkeiten in welche Richtung die Domainnamensfindung gehen könnte. Eventuell solltest du auch schon ganz am Anfang eine grobe Idee haben wie du dein Business aufbauen wirst

Du BIST dein Business

Wenn du dein Business als Personenmarke aufbaust, könntest deinen Vor- und Zunamen als Domainname wählen. Wenn denn Name nicht zu allgemein ist, hast du vielleicht Glück und dein Name ist als Domainname noch verfügbar.

Heute solo, morgen das Imperium?

Wenn du ein Unternehmen aufbaust, das du vllt eines Tages verkaufen willst oder das du mit anderen Gesellschaftern zusammen führst, dann ist dein eigener Name natürlich keine Option, da muss ein Firmenname her! Aber den hast du dann wahrscheinlich schon und der bietet sich dann hervorragend als Domainname an.

Gib mir Tiernamen

Deine Dienstleistung gleich in der URL zu beschreiben, kann eine richtig gute Idee sein. Aber bedenke auch, wenn du dir einen sehr spezifischen Domainnamen aussuchst kannst du eventuell deine Angebotspalette nicht erweitern oder verändern.

Beispiel: als www.katzentrainerin.de kannst du nicht plötzlich Meerschweine trainieren. Hihi. Kann schade sein, muss aber nicht!

Heute hier, morgen dort!

Wenn du ein rein lokales Business führst, ist es vielleicht eine gute Idee deine Stadt mit in den Domainnamen aufzunehmen. Dann kannst du halt nie wieder umziehen 😉 ist ja vielleicht auch nicht schlimm!

Was aber wenn du deine Angebote irgendwann auch digital und ortsunabhängig anbieten willst, zB. mit einfachen Videos in denen man Katzentrainingtricks erlernt?

Beispiel: als www.katzentrainerin-hamburg.de wissen alle Katzenmuttis aus Hamburg, dass sie richtig bei dir sind, aber du wirst keine Kundschaft in Berlin aufreissen.

Übrigens: eine Domain, die aus relevanten Suchwörtern besteht wie in dem obigen Beispiel nennt man auch “Exact Match Domains”. Diese waren vor einiger Zeit super trendy.

Auch sogenannte “Keyword Domains”, die gleich ganze Suchanfragen abbilden, waren sehr beliebt. Ein Beispiel wäre www.katzentrainerin-hamburg-billig.de. Solche “Keyword Domains” werden mittlerweile aber von Google rigoros als Spam eingestuft und du solltest dringend die Finger davon lassen!

Und auch eine “Exact Match Domain” ist heute kein Garant mehr für bevorzugtes Auffinden durch Google mehr. Google operiert mittlerweile ziemlich intelligent und lässt sich sicherlich nicht einfach manipulieren. Mein allgemeiner Rat in Sachen Google ist: konzentriere dich darauf hervorragenden Content für deine Kunden abzuliefern und Google wird dein bester Freund sein. Sprich wenn deine Domain zu deinem Business wie du Faust aufs Auge passt und du hilfreiche Informationen auf deine Website für deine Kunden platzierst ist das der richtige Weg um einen guten Platz beim Suchmaschinengiganten zu ergattern.

Sanft im Abgang

Mittlerweile gibt es ja viele witzige Endungen neben .de und .com. Am gebräuchlichsten sind aber nach wie vor die .de und .com Endungen, die die meisten User auch so gewohnt sind, erwarten und häufig automatisch eintippen. Daher würde ich dir im Normalfall soweit möglich auch empfehlen eine .de oder .com zu wählen. Zusätzlich sind diese Endungen meistens auch die günstigsten.

What NOT to do

Ich würde zwar annehmen, dass es sich von selbst versteht, aber mal so gaaaaanz zur Sicherheit, damit du rechtlich nicht in Bedrängnis gerätst:

  • Finger weg von bürgerlichen Namen oder Pseudonymen anderer Personen
  • geschützte Berufsbezeichnungen sind ein no go
  • fremde Marken- oder Firmennamen sind auch off limits
  • auch Tippfehler-Domains (absichtlich falsch geschriebene Markennamen) können dich finanziell durch eine Abmahnung sehr unglücklich machen

Methoden zur Namensfindung

Soweit so gut, du kennst nun die wichtigsten Spielregeln in Sachen Domain-Namen und willst loslegen. Aber du weisst nicht wie oder tust dich etwas schwer?

Es gibt wenige bis unzählige Methoden die du anwenden kannst. Hier ein paar meiner Favoriten:

Die Industrie-Spionage

Immer wenn ich an einer neuen Idee oder einem neuen Projekt arbeite, mache ich mir erste eigene Gedanken dazu. Meistens werde ich dann an irgendeinem Punkt sehr neugierig und gehe gucken wie die Konkurrenz das macht.

Surf los und check mal für welche Domain sich andere in deiner Business-Sparte entschieden haben. In Business-Jargon sagt man auch Benchmark-Analyse dazu – ich finde Industrie-Spionage aber lustiger.

Neben der Analyse deiner Mitbewerber*Innen könntest du auch erfolgreiche Online-Unternehmende aus anderen Themengebieten unter die Lupe nehmen und gute Ideen kriegen.

Ich habe ein cooles Podcast-Interview gehört, in dem eine Solopreneurin von ihrem Online-Erfolg erzählte. Der hatte nicht unmittelbar mit ihrer Domain zu tun, sondern hauptsächlich mit viel fleissiger harter Arbeit, aber ihre Domain fand ich sehr spannend: www.aroma1x1.at.

Man kann bei ihr alles rund ums Thema Aromatherapie lernen und die Domain drückt das ganz wunderbar und knackig aus! Also wenn dein virtuelles Angebot zufälligerweise auch alles rund um ein bestimmtes Thema behandelt, dann ist der Aufbau (www. + Schlüsselwort + 1×1 + .de) vielleicht auch für dich eine gute Lösung?

Der Gehirnsturm

Selten ist die erste Idee auch gleich die beste und nicht immer ist es die beste Idee es so zu machen, wie alle anderen. Um auf eigene Ideen zu kommen packst du deine Lieblings-Stifte und ein möglichst großes Stück Papier auf den Tisch. Du schreibst in die Mitte sowas wie “Projekt Domain-Name” und fängst an rundherum Ideen und Assoziationen in Form einer sogenannten Mindmap aufzuschreiben. Diese Methode kannst du alleine oder in einer Gruppe anwenden, aber sie sollte auf alle Fälle offline angewandt werden.

Papier und Stift funktionieren trotz aller Digitalisierung nach wie vor bei kreativen Aufgaben am Besten. Ich empfehle an mindestens zwei Tagen einen Gehirnsturm zu veranstalten mit ein bisschen Pause dazwischen, damit die ersten Ideen in der Zwischenzeit “reifen” können.
Die Namenssoftware
Uih! Es gibt sogar Software, die man für die Domain-Namensfindung zu Rate ziehen kann. Das kann lustig sein, dort mal seine wichtigsten Schlüsselwörter einzutragen, aber ich befürchte, die eigenen Gehirnwindungen zu beanspruchen ist nach wie vor trotzdem von Nöten.

Beispiele für solche Softwares sind:

  • https://domainr.com/
  • http://www.namemesh.com/

Dein Hive-Mind

Naheliegend, aber durchaus mit Vorsicht zu genießen, ist der Gedanke, dein privates oder geschäftliches Umfeld nach ihren Ideen oder Meinungen zu fragen. Während diese Menschen dich unter Umständen am Besten kennen und dir wahrscheinlich zu etwas raten können, was zu dir passt, sind Lieblingsmenschen aber eben auch oft befangen. Laß dich inspirieren, höre gut zu, aber bewerte dennoch kritisch.

Drum prüfe wer sich ewig bindet

Du hast nun einen oder mehrere Domain-Namen erdacht und wüßtest gerne, ob sie noch verfügbar sind? Am Besten checkst du das gleich mal bei einem Hoster wie All-Inkl: https://all-inkl.com/domains/ 

Im Fall der Fälle

Ohje, die Domain deiner Träume mit der .de oder .com Endung ist nicht mehr frei? Nicht weinen, das kriegen wir irgendwie hin!

Aber ich muss dich gleich bitten dem Versuch zu widerstehen, einfach irgendeine exotische Endung an deine Wunschdomain hinzuzufügen. Die Gefahr, dass deine zukünftigen Kunden einfach aus Versehen immer wieder bei deiner bereits bestehenden Konkurrenz landen, weil sie aus Gewohnheit die .de oder .com Endung tippen ist einfach zu groß. Außerdem kann es durchaus auch passieren, dass die bereits etablierte Firma unter deiner Wunsch-URL an irgendeinem Punkt Markenrechte gelten machen möchte, siehe oben. Und markenrechtlichen Stress braucht kein Mensch!

Am Besten atmest du jetzt einfach kurz durch und überlegst noch ein bisschen entspannt weiter. Versuche deine Domain in Spe so einzigartig wie möglich zu machen! Ich verspreche es lohnt sich und du wirst hinterher viel glücklicher damit sein.

Probier doch mal deine Domain mit einem wichtigen Schlüsselwort und ein bis maximal zwei Bindestrichen zu individualisieren. Vielleicht kannst du auch ein Kürzel verwenden oder doch noch deine Stadt oder einen Zusatz wie “shop” integrieren?

Und vergiss nicht auch Freunde – oder noch besser – potentielle Kunden zu fragen, ob ihnen etwas einfallen würde. Manchmal hilft Input von jemanden, der noch nicht so tief im Thema steckt sehr, um sich was frisches und neues einfallen zu lassen.

Und jetzt: www.auflosgehtslos.de

So, ich würde sagen, du weisst ordentlich Bescheid in Sachen perfekter Domain-Name und kannst loslegen. Deine Webherrschafts-Mission heute ist es also die perfekte Business-Domain für deine Website zu finden. Papier und Stifte raus und ran ans Werk.

Berücksichtige dabei alle möglichen und notwendigen Begriffe rund um dein Business, die für deine zukünftige Domain passen könnten. Baue daraus 1-3 Domain-Namen, die die allgemeinen Tipps aus dem Playbook berücksichtigen. Überprüfe, ob die gewünschten Domain-Namen noch verfügbar sind und entscheide dich für die Gewinner-Domain!

Oder klappt das doch noch nicht so? Kein Problem, wenn du dir jemanden wünscht, der dir ein hilfreiches Feedback zu deinen Überlegungen gibt, stehe ich dir gerne jederzeit zur Verfügung. Du kannst mich jederzeit für eine WordPress Sprechstunde buchen, in der ich mich exklusiv um dich und dein Thema und Fragestellungen kümmere.