(Dies ist ein Gastartikel von Sandra Stabenow.)
Glückwunsch, Du hast Deine neue Website erstellt! Vor kurzem bist Du damit online gegangen und kannst nun von potentiellen Auftraggebern gefunden werden. Soweit die Theorie.
[bctt tweet=”Wie Du die richtigen Social-Media-Kanäle für Dein Business auswählst mit Gastautorin Sandra Stabenow” username=”pixelpatin”]
Selbstverständlich braucht es weit mehr, als die eigene Homepage im World Wide Web verfügbar zu machen. Neben einer guten Optimierung Deiner Seite für Suchmaschinen oder dem fleißigen Verteilen Deiner analogen Visitenkarten, mit einem aufgedruckten Link zu Deiner digitalen Visitenkarte, auf Veranstaltungen, eignen sich besonders die sozialen Netzwerke dazu, sich selbst, seine Website und Dienstleistungen oder Produkte sichtbar zu machen.
Oft liegt, für viele, aber genau hier eine neue Herausforderung. Wie wählt man eigentlich das für sich und sein Business passende Netzwerk aus?
Ich verrate es Dir.
Stelle die richtigen Vorüberlegungen an
Bevor Du wahllos auf irgendwelchen – und im schlimmsten Fall auf allen populären – Social-Media-Plattformen aktiv bist, solltet Du Dir über genau 3 Dinge klar werden:
1. Deine Ziele
Überleg Dir, was Du durch den Einsatz von sozialen Medien erreichen willst. Willst Du Markenbekanntheit? Willst Du neue Kunden akquirieren? Die einzelnen sozialen Netzwerke eignen sich mal mehr, mal weniger, um Dich bei der Erreichung dieser Ziele zu unterstützen.
Idealerweise versuchst Du mit Hilfe der S.M.A.R.T.-Methode Deine Ziele zu definieren. Heißt, Du solltest Ziele festlegen, die „specific“ (präzise), „measurable“ (messbar), „attainable“ (realisierbar), „relevant“ (relevant) und „time based“ (terminiert) sind.
100.000 neue Follower in drei Monaten auf Facebook zu gewinnen, könnte Dein Ziel lauten. Es wäre präzise, messbar und terminiert. Aber keineswegs realisierbar – sofern man nicht Unsummen in Facebook Advertising investiert oder sich zahlreiche Fans aus dem Ausland dazu kauft.
Bleib realistisch.
Und: Leg nicht zu viele Ziele fest, sonst verlierst Du vielleicht noch das Wesentliche aus den Augen.
2. Deine Zielgruppe
Kennst Du Deine Zielgruppe? Solltest Du, denn nur so ist es Dir möglich das passende soziale Netzwerk für Deine Bedürfnisse zu finden. Wie alt ist Deine Zielgruppe? Welches Geschlecht hat sie? Wo wohnt sie? Welches Einkommen hat sie? Welche Probleme, Wünsche und Sorgen hat Deine Zielgruppe?
Überleg Dir auch, ob Du mit Hilfe von Social Media Deine Bestandskunden erreichen oder eine neue Zielgruppe ansprechen willst.
3. Deine Ressourcen
Dieser Punkt wird bei den Vorüberlegungen zu möglichen Aktivitäten auf Social Media oft vergessen – dabei ist er einer der Wichtigsten!
Denk darüber nach, wie viel Zeit Du überhaupt für die Social-Media-Betreuung aufwenden kannst. Es macht einen Unterschied, ob Dir wöchentlich beispielsweise ein halber oder ganzer Tag für die Pflege von den sozialen Netzwerken zur Verfügung steht. Unterschiedliche Plattformen, unterschiedlicher Bedarf an Zeitinvestition.
Überleg Dir des Weiteren, wie viel Geld Dir zur Verfügung steht. Wenn Du selbst keine Inhalte für die sozialen Netzwerke produzieren kannst, musst Du andere bezahlen, diese für Dich zu erstellen. Willst Du Deine Aktivitäten auf Facebook, Instagram und Co. gezielt werblich pushen, brauchst Du auch hierfür das nötige Kleingeld.
Die Betreuung von Social Media ist kein schneller Marketing-Gag, sondern langfristiges Engagement. Wenn Du weder Zeit noch Geld für Deine Social-Media-Aktivitäten hast, lass es lieber, als es halbherzig und unprofessionell zu betreiben.
Lerne die sozialen Netzwerke kennen
Nachdem Du Dir nun Gedanken zu Deinen Zielen, Deiner Zielgruppe und Deinen Ressourcen gemacht hast, ist es an der Zeit, sich mit den unterschiedlichen Netzwerken auseinanderzusetzen.
Jede Plattform hat eine andere Kernzielgruppe und kanalspezifische Eigenschaften. Facebook erfordert andere Inhalte, als Instagram oder YouTube. Pinterest ist in der zielgerechten Bedienung zeitintensiver als Twitter.
Übersicht verschiedener Social-Media-Kanäle
Kanal | Hauptzielgruppe | Inhalt | Posting-Frequenz |
Blog | abhängig vom eigenen Inhalt | hauptsächlich Text, aber auch Bilder und Video-Content | je nach Inhalt, mehrmals die Woche oder auch nur einmal im Monat |
20-29 Jährige (32%), unwesentlich mehr männliche User | Bilder, Text, Video, Umfragen … | 1x pro Tag | |
13-19 Jährige (36%), mit 53% mehr weibliche als männliche Nutzer | vorwiegend Bilder, wobei auch Videos und Livestreams unterstützt werden | 1-2 Bilder pro Tag | |
16-34 Jährige (28%), mit 80% klar weiblich geprägtes Netzwerk | vorwiegend Bilder, aber auch GIFs möglich | 5x Mal über den Tag verteilt | |
25-44 Jährige (40%) | Kurznachrichten in Text-Form | Mehrmals am Tag; Empfehlungen reichen von 3-14 Tweets täglich | |
YouTube | 18 bis 34 Jährige (37%) | Videos | Mindestens 1 Video pro Woche |
Snapchat | 16-24 Jährige (52%) | Fotos, Videosequenzen | Mehre Snaps pro Tag |
31-40 Jährige (36%), deutschsprachig | Portfolio | ||
25-34 Jährige (32%), international | vom Netzwerk selbst empfohlen 20 Beiträge im Monat |
* Voranstehende Angaben haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sollen lediglich dazu dienen, einen groben Eindruck zu jedem sozialen Netzwerk zu gewinnen. Die Angaben ersetzen nicht die dezidierte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Social-Media-Kanälen. Bei den Aussagen bezüglich empfohlener Posting-Frequenzen handelt es sich um Richtwerte. Sie müssen Fallabhängig angepasst werden und sind u.a. abhängig von zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Wähle die richtigen Social-Media-Kanäle für Dein Business aus
Wähle nun basierend auf Deinen Zielen und Deiner Zielgruppe unter Berücksichtigung, der Dir zur Verfügung stehenden Ressourcen, das für Dich und Dein Business passende Netzwerk aus. Deine Auswahl kann auch auf mehrere soziale Medien fallen. Auf allen Social-Media-Kanälen vertreten sein zu wollen, ist allerdings der falsche Ansatz.
Hallo Sandra, ich finde den Ansatz deines Artikels gut. Trotzdem glaube ich, dass du eine wichtige Zielgruppe vergessen hast: alle, die über 44 Jahre alt sind. Sind die medial betrachtet tot? – Nicht nur, dass diese Menschen mitten im Leben stehen und durch ihre Kinder auch zur Nutzung diverser Social Media Kanäle animiert werden. Sogar unter den Senioren (ZG ab 65 Jahre) boomen Internetkurse, die sich auch mit der Nutzung sozialer Medien befassen. Wenn wir diese stetig wachsende Bevölkerungsgruppe aus den Augen lassen (Stichwort: demographischer Übergang), entgeht uns bald eine kaufkräftige Zielgruppe, über deren Wünsche wir wahrscheinlich noch viel zu wenig wissen.
Liebe Undine,
ich habe die Zielgruppe über 44 Jahre natürlich nicht vergessen! Bei den angegebenen Altersgruppen je Netzwerk, handelt es sich um die Hauptzielgruppen – sprich, um die Altersgruppen, die auf der jeweiligen Plattform am stärksten vertreten sind. Ich bin froh, dass Du die Zielgruppe Ü40 und älter ansprichst: Du hast nämlich völlig recht, dass das eine sehr relevante Zielgruppe ist. Wie Du schreibst, sollte diese keinesfalls außer Acht gelassen werden. Allerdings muss man auch immer schauen, ob die eigene Dienstleistung bzw. das eigene Produkt für diese Gruppe relevant ist und dann recherchieren und überlegen, über welche Plattform diese am besten zu erreichen sind.
Liebe Grüße,
Sandra