Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse als Designerin hatte ich zwar nicht Klischee-mäßig auf dem Klo, aber während einer ganz stinknormalen Mittagspause.
Damals habe ich eine Weile nebenbei bei einem sehr großem Verlag gearbeitet. Zum Mittagessen sind mein Lieblingskollege und ich immer in die Kantine gegangen. Mein Kollege, der als Senior Designer schon viel mehr Erfahrung hatte als ich, hat mir dann bei einer Portion Pommes eine ziemlich wichtige Gestaltungsregel beigebracht:
Was hab ich den Spruch gefeiert!
Denn jede Person, die kreativ tätig ist, kennt das Problem: man entwirft und kreiert etwas. Beim Recherchieren findet man immer wieder neue Inspirationen, der Kunde kommt immer wieder mit neuen Wünschen und man selbst hat immer wieder berechtigte (aber meistens eher unberechtigte) Zweifel, ob das Design “gut genug” ist.
So kann ein Design-Auftrag gefühlt auch schnell mal zu einer super frustrierenden Never-ending-Story werden.
Aber man kann eine (gestalterische) Aufgabe auch so angehen, dass man auf dem Weg zum Ziel viele kleine abgeschlossene Etappen durchläuft. Zum Beispiel indem man ein Design an dem einen Arbeitstag so weiterentwickelt, dass es zum Feierabend ordentlich und fertig aussieht. Also quasi präsentabel für die Öffentlichkeit ist. Auch wenn es noch nicht das gewünschte Endergebnis ist und man schon weiß, dass man nochmal dran arbeiten möchte.
Yikes. Harter Tobak. Aber meine Erfahrung ist, dass wir selbst meist unsere größten Kritiker sind. Wir sind noch super unzufrieden sind mit unseren Inhalten, während unsere Kunden schon freudig mit den Hufen scharren und mit uns zusammenarbeiten wollen.
Ich habe schon so unglaublich viele Solomafiosi mit tollsten Angeboten oder Dienstleistungen kennengelernt, die sich traurigerweise so unglaublich selbst im Weg standen. Sie haben sich nicht getraut sich sichtbar zu machen, weil die Website, das Briefpapier, die Visitenkarte noch nicht “perfekt” war. Dadurch haben sie nicht nur die Möglichkeit verpasst dringend benötigtes Geld zu verdienen, sondern auch die Chance vertan durch das wertvolle Feedback und den ersten Erfahrungen in die richtige Richtung zu wachsen.
Du hast also eine Menge Vorteile davon, wenn du dir in Zukunft die Mühe machst, mal ganz anders, also mit dem Fokus auf Sichtbarkeit vorzugehen. Du wirst schneller bessere Ergebnisse erzielen, wenn du deine Produkte, Webseiten und sonstige Selbständigen-Projekte schrittweise entwickelst!
Durch kleinere präsentable Optimierungsschritte:
Bei Unternehmensgründungen gibt es beispielsweise eine Finanzierungsform, die man Bootstrapping nennt. Gemeint ist damit, dass man gänzlich auf externe Finanzierungshilfen, also quasi Schulden, verzichtet. Stattdessen investiert man immer nur jeweils das, was als Budget aktuell vorhanden ist. Bei dieser Vorgehensweise ist es super wichtig, schnell mit ersten Produkten oder Dienstleistungen an den Markt zu gehen, um sich das Budget für die nächste Wachstumsstufe verdienen zu können.
Im Produktdesign würde man vergleichsweise ein MVP, ein Minimal Viable Product, entwickeln. Zu deutsch: man erstellt ein Produkt mit minimalen Anforderungen und Eigenschaften bzw. Funktionen. Mit diesem ersten Prototypen kann man dann auch recht fix Kundenfeedback einsammeln und eine nächste bessere Version des Produkts entwickeln, die sehr sehr nah an den Wünschen der Kunden liegt und somit potentiell auf große Beliebtheit stoßen wird.
Wir sind also jetzt großer Fan davon, die eigene Webseite zu “bootstrappen”, also stufenweise aufzubauen. Aber wo fängt man an und wo hört man auf?
Letzteres ist relativ einfach zu beantworten: du solltest NIE aufhören an deiner Webseite zu arbeiten, sie zu verbessern oder auszubauen!
Aber das soll dich jetzt nicht erschrecken. Hier geht es nicht um unendlich langweilige Web-Hausaufgaben im Sisyphos-Stil. Als kreative Selbständige wirst du regelmäßig neue Angebote erstellen oder optimieren. Genauso solltest du auch mit deiner Webseite umgehen. <3
Damit das mit dem Anfangen einfacher für dich wird, schreibst du dir am Besten zwei Listen. Listen sind nämlich ziemlich großartig. Auf die erste Liste mit der Überschrift “Unentbehrlich” kommen alle Inhalte, die naja unentbehrlich für den Launch deiner Website sind. Hier musst du sehr gründlich und ehrlich überlegen! Was braucht dein Lieblingskunde TATSÄCHLICH an Infos oder Buttons, um mir dir ins Geschäft zu kommen?
Auf die zweite Liste “Webherrschaftlich” kommt dann alles, was du tatsächlich gerne alles auf deiner Website hättest. Immer wenn du jetzt in Zukunft wieder Zeit und Nerven für eine weitere Website-Etappe hast, pickst du dir eine Aufgabe aus deinem Webherrschaftsplan raus, auf die du am meisten Lust hast oder von der du als nächstes am intensivsten profitierst.
Wie groß du die einzelnen Arbeitsschritte letztendlich wählst bleibt dir und deinem persönlichen Zeitplan überlassen.
Überlege dir aber immer vor jeder Arbeitseinheit an einer Webseite gut wieviel du tatsächlich in der zur Verfügung stehenden Zeit umsetzen kannst. Denn am Ende deiner Zeiteinheit sollte wie gesagt alles ordentlich aussehen und funktionieren. Vergiß also nicht, neben der reinen Bearbeitungszeit immer auch Zeit fürs Testen und Optimieren der neuen Inhalte und Funktionen einzukalkulieren.
… und ÜBRIGENS! Was wir so richtig schrecklich finden sind “Coming Soon”-Schilder auf der Website. So ein Hinweis sieht sehr unprofessionell aus und macht einfach nur darauf aufmerksam, dass du etwas nicht “auf die Reihe gekriegt hast”.
Außerdem hilft so ein Schild leider niemanden weiter. Was genau sollen denn deine Website-Besucher machen? Sich einen Termin in den Kalender setzen und in zwei Wochen nochmal nachgucken kommen, ob du es geschafft hast die angedachten Inhalte endlich zu erstellen? Äh. Ne.
Also es bleibt dabei: es ist immer alles fertig.
Ich würde sagen, du bist vom Kopf jetzt nicht nur bereit dafür, die großartigste Website ever für dich selbst zu konzipieren, sondern kannst mit deinem neuen Erfolgs-Mindset spielerisch jede Business-Leiter hochkraxeln, die du dir aussuchst.
Denn du weißt ja jetzt:
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